New Mexico 14 <<<

Am nächsten Morgen mache ich wie gewohnt meine Yogaübungen. Ole, welcher sich wie üblich mit der Morgendämmerung erhoben hat, entdecke ich weiter unten, bei der solarbetriebenen Wasserpumpe, am Werken. Etwas später lässt sich auch Jack blicken und wir nehmen gemeinsam das Frühstück, bestehend aus Kaffee, Oles selbstgebackenem Brot, Marmelade und Butter sowie einem warmen Brei aus Hafer vermischt mit anderen Cerealien ein – genau das Richtige an einem doch ziemlich frischen Morgen. Dann will mir Ole sein fünf Acres grosses Land vorführen – ein Acre entspricht viertausendundsiebenundvierzig Quadratmetern, (danke, Wikipedia) ergibt eine Fläche von ungefähr zwanzigtausendzweihundert Quadratmetern – das sind fast drei grosse Fussballfelder – kein Wunder, ist mein Freund recht stolz auf seinen Besitz. Wir nehmen als erstes den Hügel hinter dem Haus in Angriff. Ole und ich in soliden Turnschuhen, Jack in seinen gewohnten Plastik-Flippers. Die Schlangen, klappernde und weniger giftige, von denen es hier jede Menge geben soll, kümmern ihn nicht und prompt tritt er beinahe auf ein eher kleines Exemplar. Das sei wie mit den Hunden, behauptet Jack, die kleinen seien die giftigsten. Genau, wie bei den Weibern, kommt es wie aus der Pistole geschossen aus Oles Mund. Seine Erfahrungen mit dem schönen Geschlecht sind zwiespältig , um es mal linde auszudrücken. Nun gut, der Spruch hätte auch von mir kommen können, wenn ich so zurück denke….. Doch lassen wir das. Hier ist nicht der Platz für Geschlechterkämpfe, falls überhaupt, spare ich die mir für später auf….

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Auf dem Hügelgrat angekommen, erweist sich die Aussicht als spektakulär, vor allem, was die Farbenvielfalt betrifft. Die mattgrünen Abhänge, dahinter die Felder, von hell- über dunkelgelb bis Ocker, dann in die verschiedensten Brauntöne übergehend präsentiert sich die ganze weite Ebene wie ein riesiges Aquarell, am Horizont durch mehrere graue bis mattschwarze Hügel- und Bergzüge begrenzt. Rund um uns herum und auf dem ganzen sanften Aufstieg hierher stehen die Wachholder und Pinyonbäume, viele von ihnen liegen auch halbverdorrt und vom Wind auseinandergerissen auf dem Boden. Überall sind kleinere und grössere Hufabdrücke der Elks zu entdecken. Sie lassen sich auch von den Einzäunungen der Rinderfarmen nicht von ihren ausgedehnten Wanderungen abhalten und werden zur Jagdzeit, wie eben jetzt, häufig bejagt.

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